

Reagiert Dein Pferd sensibel auf Insektenstiche? Hast Du ein Pferd gekauft und kurze Zeit nach dem Umzug fängt es an, sich an Mähne und Schweif zu kratzen? Auf Insektenstiche reagieren Pferde zunehmend allergisch, das sogenannte Sommerekzem entsteht.
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Das Steppentier Pferd war vor mehreren Millionen Jahren von einer einfachen Umwelt geprägt. In unserer heutigen, modernen Welt kommt es hingegen mit einer Vielzahl an Stoffen in Kontakt, die in der Natur des Pferdes früher nicht vorkamen. Im Übermass kann dies zu einer Überreaktion des körpereigenen Immunsystems führen – es reagiert auf fremde, von aussen kommenden Substanzen (fälschlicherweise) mit „Alarm“. Eine allergische Reaktion entsteht.
Es kann wenige Tage oder aber bis zu einem Jahr dauern, bis es nach dem ersten Kontakt mit einer fremden Substanz zum Ausbruch einer Allergie kommt. Wenn sich die „Ereignisse“ häufen, kann schliesslich ein kleiner Auslöser ausreichend sein, der „das Fass zum Überlaufen“ bringt. Eine Allergie hat immer einen (oder mehrere) Auslöser!
Bei Wildpferden wurden allergische Erkrankungen nicht beobachtet. In menschlicher Obhut häuft sich der Kontakt mit (potenziellen) Allergenen, sodass vermehrt Allergien, wie Sommerekzem oder Atemwegserkrankungen entstehen. |
Weltweit sind ca. 5-10 % der Pferde von Sommerekzem betroffen. Bis zu 50 % der auf das europäische Festland exportierten Islandpferde entwickeln ein Sommerekzem. Bei Isländern, die auf dem europäischen Festland geboren werden, sind es nur ca. 5 % der Pferde, was mit dem Vorkommen bei anderen Rassen vergleichbar ist. Prinzipiell können alle Pferderassen ein Sommerekzem entwickeln, wobei vor allem ursprüngliche Rassen, wie Kaltblüter, Araber, Iberer und einige Ponyrassen dazu neigen. Eine Allergie kann prinzipiell in jedem Alter auftreten, meist entsteht sie aber zwischen dem vierten und achten Lebensjahr.
Insekten stechen / beissen in gut erreichbare Hautstellen. Daraufhin kommt es zu:
Die geschädigte Haut bietet eine leichte Eintrittspforte für weitere Parasiten, Bakterien & Pilze. Neue Infektionen und Entzündungen sind die Folge.
Ein häufiger Auslöser des Ekzems ist ein Stallwechsel, sodass es häufig erst bei einem neuen Besitzer des Pferdes auftritt. Auch eine Kastration kann Auslöser sein. Die damit häufig verbundenen Medikamenten- & Wurmkurgaben, Impfungen sowie ein Futterwechsel und psychischer Stress können zu einer Überlastung des Immunsystems führen. Robuste, ursprüngliche Pferderassen (z.B. Islandpferde) reagieren häufig besonders sensibel darauf. Allergien werden so durch eine Häufung von Stressoren begünstigt, entstehen oft jedoch nicht in unmittelbarer Folge. Es kann einige Wochen oder gar ein ganzes Jahr dauern, bis sich eine Allergie manifestiert.
Stress durch Herdenwechsel! Das Sommerekzem ist eine Allergie vom Typ 1. Das Immunsystem „merkt“ sich das Allergen, weswegen der Organismus bei jedem Kontakt stärker reagiert. Schon beim ersten Stich im Frühjahr wird die Produktion körpereigener Botenstoffe (z.B. Histamin) angeregt und damit eine Entzündungsreaktion mit übermässigem Juckreiz eingeleitet. Es gilt also, etwa ab März/ April gut verträgliche Insektenschutz- und Pflegemassnahmen zu ergreifen, um so früh wie möglich entgegenzuwirken. |
Allergien werden begünstigt durch….
Allergien vermeiden, aber wie?
Die gute Nachricht: Allergien können im Laufe der Jahre wieder vergehen. Bei der Behandlung ist jedoch Ausdauer gefragt. Je länger die Allergie schon besteht, desto länger kann es auch dauern, bis sie wieder verschwindet. Deshalb ist rechtzeitiges Handeln so bedeutend!
Anwendung: Mückenmilch morgens und abends aufsprühen. Bei Sommerekzem ist das Einsprühen am Abend vor der Dämmerung besonders wichtig.
Anwendung: An den von Juckreiz betroffenen Stellen 1 x täglich oder nach Bedarf aufgetragen. Insbesondere an Mähnenkamm, Schweifrübe und Bauchnaht, ggfs. auch im Kopfbereich.