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Getreide

Getreide – ja oder nein?

Der Trend nach getreidefreiem Pferdefutter ist nach wie vor ungebremst.

Viele PferdebesitzerInnen achten bei der Futterwahl darauf, dass dieses nur wenig bis gar kein Getreide enthält. Gründe dafür können Unverträglichkeiten, Stoffwechselprobleme, aber auch die Angst vor Verdauungsstörungen sein. Was aber sind die Vor- und Nachteile von Getreide? Was spricht dafür, was dagegen?

Was ist eigentlich Getreide?

Wenn wir von Getreide sprechen, meinen wir einerseits das Getreide als ganze Pflanze, die wir auf dem Feld sehen. Andererseits aber auch das Korn als solches, welches aus Mehlkörper, Getreidekeim und Schalen besteht. Der Mehlkörper ist reich an Stärke und Zucker. Ebenso enthält er Klebereiweiss, welche die Stärkegranula zusammenhalten. Der Getreidekeim zeichnet sich durch einen hohen Fettgehalt aus. Er ist besonders reich an Vitalstoffen und enthält zahlreiche verdauungsfördernde Enzyme. Die Schalen, besser bekannt als Kleie, sind ballaststoffreich, verdauungsfördernd und reich an immunmodulierenden β-Glucanen. 
In den seltensten Fällen ist es das Getreide an und für sich, welches Pferden Probleme bereitet. Vielmehr ist es der Mehlkörper mit seinem dominanten Stärke- und Zuckergehalt. 

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Gerste

Leistung benötigt Energie

Sobald der Energiebedarf nicht mehr allein über das Raufutter abgedeckt werden kann, empfiehlt sich der Einsatz einer energiereicheren Nährstoffquelle, wie beispielsweise Getreide. Dies kann im Wachstum der Fall sein, aber auch wenn ein Pferd bereits älter ist und schnell an Substanz verliert. Insbesondere im Sport und dem damit verbundenen erhöhten Energiebedarf wird auf «Kraftfutter» zurückgegriffen. Getreide enthält sehr viele nährstoffreiche und verdauungsfördernde Bestandteile. Gerade aktive Sportpferde gewinnen aus den leicht verdaulichen Kohlenhydraten (Stärke und Zucker) rasch Energie für viel Kraft, Konzentration und Durchhaltevermögen. Diese leicht verdaulichen Kohlenhydrate sind aber auch in der Ration erwünscht, wenn Leber- und Nierenwerte erhöht sind. Denn sie belasten diese Organe weniger als Proteine und Fette. 

Stoffwechsel nicht überlasten

Stärke und Zucker werden im Dünndarm enzymatisch abgebaut und als Glucose über die Darmwand aufgenommen. Gelangt nun eine zu hohe Menge davon auf einmal in den Dünndarm, können diese nur unzureichend abgebaut werden und gelangen so in den Dickdarm. Das dortige Darmmikrobiom kann dadurch gestört werden, was zu Verdauungsstörungen, Koliken oder im schlimmsten Fall zu Hufrehe führen kann. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass die Getreidemenge der Leistung angepasst und auf mehrere Portionen am Tag verteilt wird. Die Faustregel besagt, dass maximal 200 g bis 300 g pro 100 kg Sollkörpergewicht je Fütterung verabreicht werden sollen.

Die Menge macht das Gift

Stärke- und zuckerlastige Rationen führen zwangsläufig zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Ein dauerhaft und stark erhöhter Blutzuckerspiegel mit entsprechend hoher Insulinantwort kann zu Übergewicht und Insulinresistenz führen. Deswegen sollte die Ration so gestaltet werden, dass Stärke- und Zuckermenge zum Bedarf des Pferdes passen.

Wann getreidefrei füttern?

Eine getreidefreie Fütterung empfiehlt sich bei Pferden mit Getreideunverträglichkeiten, Stoffwechselstörungen im Allgemeinen, EMS, PPID (Cushing), PSSM und bei Neigung zu Hufrehe. Auch bei Pferden mit Magengeschwür erweist sich eine stärke- und zuckerarme Fütterung als vorteilhaft. Nicht zuletzt profitieren besonders leichtfuttrige oder wenig gearbeitete Pferde von einer low-carb-Fütterung. 

Gluten – für sensible Pferde weniger geeignet

Gluten, das sogenannte «Klebereiweiss», kommt in Getreidearten wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und in leicht veränderter Form auch im Hafer vor. Bei einer Glutenunverträglichkeit reagiert der Stoffwechsel ähnlich wie bei einer allergischen Abwehr auf einzelne Glutenbestandteile. Die Folge davon ist die Schädigung der Darmzotten, welche verbunden ist mit Durchfall, Verdauungsstörungen, Teilnahmslosigkeit, wie auch herabgesetztem Appetit und Gewichtsverlust.

Fazit 

Die Basis für einen stabilen, funktionierenden Stoffwechsel ist und bleibt Raufutter. Davon sollten dem Pferd rund 1.5 kg je 100 kg Körpergewicht über den Tag verteilt angeboten werden. Ergänzungsfutter sind immer erst nach der Raufutteraufnahme zu verabreichen und anschliessend sollte das Pferd eine Stunde lang ruhen können. Die eingesetzte Menge Ergänzungsfutter muss der Leistung angepasst werden. Getreidehaltiges Futter darf bei gesunden, regelmässig gearbeiteten Pferden durchaus auf dem Speiseplan stehen. Ein solches liefert rasch verfügbare, sogenannte «dynamische» Energie. Wenn aus obengenannten Gründen auf Getreide verzichtet werden soll, empfiehlt sich eine getreidefreie Alternative. 

Hierbei liefern Rohfaser, Getreidekeime, Öle und Ölsaaten vermehrt langsam verfügbare, «statische» Energie. 

 

 

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