Ein gut funktionierendes Immunsystem bildet den besten Schutz vor Krankheiten und äusserlichen Einflüssen. Neben ausreichend Bewegung und der Vermeidung von Stress kann das Immunsystem durch eine ausgewogene, gesunde Ernährung unterstützt und mobilisiert werden. Auch bei Atemwegsproblemen können Fütterungszusätze Linderung verschaffen. Insgesamt spielen auch die Haltung und die Vermeidung von Stress eine entscheidende Rolle.
Immunsystem
Um das Immunsystem des Pferdes zu unterstützen, gilt es verschiedene Faktoren zu beachten. Eine entscheidende Rolle bei der körpereigenen Immunabwehr stellt das Verdauungssystem dar. Ein intaktes, gesundes Darmmilieu ist im Stande, krankmachende Keime, Viren und Bakterien abzuwehren. Damit möglichst wenig solcher schädlichen Stoffe in den Verdauungstrakt gelangen, ist auf eine qualitativ hochwertige, staub- und schimmelpilzfreie Grundfutterversorgung zu achten. Auch den Haltungsbedingungen und dem Bewegungsmanagement muss hierbei Beachtung geschenkt werden.
Essenzielle Aminosäuren wie Lysin werden für den Aufbau von neuen Proteinen und bei der Bildung von Abwehrzellen benötigt. Omega-3-Fettsäuren sind als Bestandteil der Zellwände massgeblich an Regenerationsprozessen des Körpers beteiligt und können ebenfalls über die Fütterung ergänzt werden.
Die Haut und Schleimhäute bilden eine natürliche Barriere nach Aussen, wodurch sie einen wichtigen Beitrag zu einem funktionierenden Abwehrsystem leisten. Durch den gezielten Einsatz von Spurenelementen kann die Funktionsfähigkeit dieser Barriere gestärkt werden. Auch Vitamine wie beispielsweise Vitamine A und E tragen zur Abwehr von Krankheitserregern bei, indem sie als Antioxidantien zum Zellschutz beitragen und die Schleimhäute stärken.
Schliesslich sollten auch Stresssituationen wie Transporte und Stallwechsel möglichst vermieden werden, da die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol das Immunsystem belastet.
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Atemwege
Das Pferd als Fluchttier hat ein enormes Lungenvolumen, was es ihm ermöglicht, bei Gefahr schnell und mit beachtlicher Ausdauer zu fliehen. Die Atemwege sind jedoch sehr empfindlich und reagieren entsprechend sensibel auf Verunreinigungen in der Luft. So haben immer mehr Pferde mit Atemwegserkrankungen zu kämpfen, sei es durch Ammoniak in der Stallluft, Staub und Keimbelastungen oder aufgrund einer nicht ausreichenden, täglichen Bewegung an der frischen Luft. Auch Allergene wie Pilzsporen aus Heu oder Stroh, Milben und Pollen können die Atemwege reizen. Leidet ein Pferd an einer Atemwegserkrankung, ist als erste Handlungsmassnahme die Haltung zu optimieren und die Staubbelastung möglichst gering zu halten.
Weitere Massnahmen sind eine staubreduzierte Fütterung und Einstreu und ein gutes Stallklima. Letzteres beinhaltet nicht nur gut durchlüftete Boxen (ohne Zugluft), sondern auch die Möglichkeit, sich an der frischen Luft aufzuhalten. Auch beim Fegen sollte darauf geachtet werden, dass die Staubkonzentration möglichst gering gehalten wird, z.B. durch Anfeuchten der Stallgasse. Tägliche Bewegung ist ebenfalls äusserst wichtig, da dadurch die Lungenfunktion gefördert, die Bronchien erweitert und Selbstreinigungsmechanismen verbessert werden können.
Fütterungstechnisch kann man betroffene Pferde mit schleimlösenden, entzündungs- und hustenhemmenden Kräutern unterstützen. Zudem sollte auf eine bedarfsdeckende Versorgung mit Spurenelementen und anderen Mineralstoffen sowie Vitaminen gelegt werden.
Sind offensichtliche Symptome und eine Entzündung der Atemwege (Nasenausfluss und/oder Husten) ersichtlich und sind diese begleitet von schlechtem Allgemeinbefinden, Fieber, mangelndem Appetit oder verschlechterten Leistungen, ist ein Tierarzt hinzuzuziehen.
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